Das Hypogäum von Ħal Saflieni ist eine neolithische unterirdische Struktur aus der Saflieni-Phase (3300 - 4000 v. Chr.) in der maltesischen Vorgeschichte, die sich in Paola, Malta, befindet. Sie wird oft einfach als Hypogäum (maltesisch: Ipoġew) bezeichnet, was auf Griechisch wörtlich "unterirdisch" bedeutet.
Man nimmt an, dass das Hypogäum ein Heiligtum und eine Nekropole war, in der Archäologen die Überreste von mehr als 7.000 Menschen dokumentiert haben. Das Hypogäum gehört zu den am besten erhaltenen Beispielen der maltesischen Tempelbaukultur, die auch die megalithischen Tempel und den Xagħra-Steinkreis hervorbrachte.
Das Hypogäum von Ħal Saflieni ist ein Komplex aus miteinander verbundenen, in den Fels gehauenen Kammern, die sich auf drei verschiedenen Ebenen befinden. Der Komplex wurde über viele Jahrhunderte hinweg genutzt, wobei die frühesten und die jüngsten gefundenen Überreste aus der frühen Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.) stammen.
Interessante Fakten über
Das Hypogäum
Die oberste Ebene besteht aus einer großen Mulde mit Grabkammern an den Seiten. Dieser Bereich könnte ursprünglich zum Himmel hin offen gewesen sein. Ausgrabungen in den frühen 1990er Jahren deuten darauf hin, dass der Eingang wahrscheinlich von einem monumentalen Bauwerk markiert wurde.
Eine Tür führt zur mittleren Ebene, die einige der bekanntesten Merkmale des Hypogäums enthält. Dazu gehören komplizierte Wandmalereien aus rotem Ocker und wunderschön geschnitzte Elemente, die an architektonische Elemente erinnern, die in zeitgenössischen megalithischen Tempeln üblich waren.
Die tiefste der drei Ebenen, die so genannte untere Ebene, erreicht man über sieben Stufen von der Kammer aus, die im Volksmund als "Allerheiligstes" bezeichnet wird.
Weniger als 20 Schädel von vermutlich 7.000 Menschen haben bis heute überlebt, und die erste interdisziplinäre Analyse der Überreste zielt darauf ab, die wissenschaftlichen Fakten von der Fiktion zu trennen.